Der Thunfisch ist: Alle. Das Toast ist: Ebenfalls alle. Ausserdem kann ich Thunfisch nicht mehr sehen. Und Toast kann ich ebenfalls nicht mehr sehen. Es ist an der Zeit, das Eiland zu verlassen. Ich packe meine sieben Sachen und begebe mich auf den Weg zum Festland. Vor dem Pier von Khuraburi warten wir darauf, dass ein Platz frei wird, wo wir unsere Leinen festmachen koennen. Und waehrend wir da so nichts tuend vor und zurueck treiben, sehe ich auf den Fischerboot vor mir diesen Typen. Den Inbegriff von Wildheit. Sein langes schwarzes Haar weht mit dem Wind. Am Leibe traegt er nichts, ausser eines ausgeblichenen Paars abgerissener Jeans. Seine Haut ist von der Sonne schwarz gebrannt. Oberkoerper und Arme sind bedeckt von wirren Mustern, deren Symmetrie sich meinem Auge nicht erschliessen mag. Schriftzeichen in einer fremden Sprache. Schlangenkoepfe. Die Linien sind unsauber gestochen, die Abbildungen vernarbt und verblichen. Selbstgestochene Tattoos, wie man sie im Gefaengnis traegt. Wie Stahlseile winden sich die gut sichtbaren Sehnen durch seinen duerren drahtigen Koerper. Eine tiefe Narbe frisst sich von seiner linken Schulter bis zu den Fingerknochen. Von dem, was einst sein Arm gewesen sein muss, ist nicht viel mehr als der Knochen uebrig. Die verkrueppelte linke Hand steht in einem unnatuerlichen Winkel vom Koerper ab, als handele es sich um einen Fremdkoerper. Und dann erhasche ich einen Blick in seine Augen, die sind so schwarz, wie die schwaerzeste Nacht, und in diesen Augen flackert das Feuer eines wilden Raubtiers auf der Suche nach Beute. Und in diesem Moment weiss ich: Ich habe keine Wahl. Ich muss auf diesem Kahn anheuern. Komme, was wolle. „Anheuern!“ Tam, der mich am Pier erwartet hat, lacht veraechtlich auf. „Du bist ja bescheuert!“ Lach Du nur! Wir werden schon sehen! Wer hier als Letzter lacht! Ich verstecke mich in einem alten Reissack, und am naechsten Tag, noch vor Morgengrauen, stechen wir in See.
Fortsetzung folgt. Aber bevor ich Euch an meinen Abenteuern auf hoher See teilhaben lassen werde, ist es zunaechst einmal an der Zeit, Euch zu berichten, wie es eigentlich mit mir weiter ging, als ich in meinem 3. Tag auf Ko Tarutao nach dem Gewittersturm in dem verdammten Kerker feststeckte. Das war naemlich folgendermassen...
Kommentar schreiben
lxbfYeaa (Samstag, 22 Juni 2024 08:25)
1
lxbfYeaa (Samstag, 22 Juni 2024 09:30)
1
lxbfYeaa (Samstag, 22 Juni 2024 09:42)
1